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15.08.2016

Karrierefaktor berufliche Fortbildung

Zusammenfassung der Studie für die DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung

Eine empirische Untersuchung der Einkommens und Arbeitsmarktperspektiven von Fachkräften mit Fortbildungsabschluss im Vergleich zu Akademikern
 Zusammenfassung der Studie für die DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung – Organisation zur Förderung der IHK-Weiterbildung mbH

Fortbildung eröffnet beruflich Qualifizierten Führungsverantwortung

Fachliche Weisungsbefugnis und Vorgesetztenfunktion von Personen mit Fortbildungsabschluss und Hochschulabschluss im Vergleich

Es sind Fortbildungsabsolventen und nicht Akademiker, die öfter Führungsverantwortung übertragen bekommen.

 

Die Abbildung beschreibt den Anteil der Fortbildungs- und Hochschulabsolventen, die berechtigt sind, anderen Mitarbeitern fachliche Weisungen zu erteilen sowie den Anteil der Personen, die für andere Mitarbeiter direkte Vorgesetzte sind. Dabei liegen Fortbildungsabsolventen in beiden Fällen vor den Akademikern: 80 Prozent der Fortbildungsabsolventen haben eine fachliche Weisungsbefugnis (Akademiker: 69 Prozent) und 47 Prozent der Personen mit Fortbildungsabschluss geben an, dass sie als direkter Vorgesetzter tätig sind (Akademiker: 39 Prozent). In beiden Fällen ist der Unterschied statistisch signifikant.

 

Fortbildungsabsolventen werden durch Ihre Aufstiegsfortbildung gezielt auf Führungsaufgaben vorbereitet. Das Vorurteil, dass „Karriere machen“ im Sinne von Personalführung nur Akademikern vorbehalten ist, erweist sich somit als nicht haltbar.

Auf Augenhöhe mit Akademikern

Karrieremöglichkeiten von Fortbildungsabsolventen im Vergleich zu Bachelorabsolventen (kaufmännische bzw. wirtschaftswissenschaftliche Fachrichtungen)

Abbildung: Anteil der Unternehmen, die die Karriereaussichten von Fortbildungsabsolventen als vielfältiger/etwa gleich/weniger vielfältig einschätzen (in Prozent)

 

Insgesamt knapp zwei Drittel aller Unternehmen bewerten die Karrieremöglichkeiten von Fortbildungsabsolventen im Vergleich zu Hochschulabsolventen als mindestens gleichwertig; knapp jedes sechste Unternehmen gar als höherwertig.

 

Bei der vergleichenden Einschätzung der Karriereperspektiven von Fortbildungsabsolventen durch Unternehmen zeigen sich sowohl Unterschiede in Abhängigkeit der Fachrichtung (kaufmännisch vs. gewerblich-technisch), des zu vergleichenden Hochschulabschlusses (Bachelor vs. Master/Diplom) als auch der Unternehmensgröße. Gerade große Unternehmen sind häufig von etwa gleichwertigen Karrieremöglichkeiten von Personen mit Fortbildungsabschluss im Vergleich zu Akademikern überzeugt.

 

Auch wenn im gewerblich-technischen Bereich die Karriereaussichten der Fortbildungsabsolventen etwas seltener als „vielfältiger“ eingeschätzt werden als im kaufmännisch- wirtschaftswissenschaftlichen Bereich: In beiden Fällen räumt rund die Hälfte der befragten Unternehmen Fortbildungs- und Hochschulabsolventen vergleichbare Karriereperspektiven ein und knapp ein Fünftel sieht Fortbildungsabsolventen in dieser Hinsicht sogar vor den Akademikern.

Spezialisten gesucht –
Fortbildungsabsolventen gefunden!

Ausschließliche Tätigkeiten für die Qualifikationsprofile

Abbildung: Anteil der Unternehmen in Prozent

 

Fortbildungsabsolventen sind in Unternehmen häufiger unverzichtbar als Akademiker.

 

Für fast zwei Drittel der Unternehmen (64 Prozent) gibt es Tätigkeiten, die mehr oder weniger stark Fortbildungsabsolventen vorbehalten sind. Hingegen sehen Unternehmen seltener die Notwendigkeit (53 Prozent), dass bestimmte Aufgaben exklusiv von Akademikern ausgeübt werden müssen. Zudem werden Fortbildungsabsolventen doppelt so oft gezielt für die Ausübung spezifischer Akademikertätigkeiten weitergebildet wie umgekehrt (36 gegenüber 18 Prozent). Dies spricht dafür, dass Unternehmen Mitarbeitern mit Fortbildungsabschluss Vieles zutrauen und sie daher gezielt unterstützen.

 

Angst vor Arbeitsplatzverlust? –
Mit Fortbildung seltener ein Thema!

 

Persönliche Bewertung der Jobsituation

 

Fortbildungsabsolventen schätzen ihren beruflichen Werdegang positiv ein und haben keine besondere Angst vor einem Jobverlust.

Abbildung: Anteile in Prozent

 

„Karriere machen“ hängt nicht nur mit objektiv messbaren Kriterien wie Gehalt und Führungsverantwortung zusammen, sondern auch in hohem Maße mit dem persönlichen Wohlbefinden. In diesem Zusammenhang stehen Fortbildungsabsolventen den Hochschulabsolventen in nichts nach, sondern liegen in ihrer persönlichen Einschätzung vielfach sogar vor ihnen.

 

Das erfolgreiche Durchlaufen einer Aufstiegsfortbildung lohnt sich für die Absolventen in mehrfacher Hinsicht: Dieser Schritt ermöglicht Ihnen nicht nur attraktive Karrieremöglichkeiten, er bietet auch Erfolgserlebnisse auf der subjektiven Ebene: Fortbildungsabsolventen ziehen mit Blick auf ihren bisherigen beruflichen Werdegang häufiger eine positive Bilanz als Akademiker und geben entsprechend öfter an, einen beruflichen Aufstieg erlebt zu haben. Darüber hinaus schätzen sie auch die Gefahr des Verlusts des eigenen Arbeitsplatzes geringer ein als ihre Kollegen mit Hochschulabschluss.

 

Auch Fortbildungsabsolventen erzielen hohe Einkommen

 

Gehalt von Fortbildungsabsolventen im Vergleich zu Bachelorabsolventen (kaufmännisch bzw. wirtschaftswissenschaftliche Fachrichtungen)

Abbildung : Anteil der Unternehmen in Prozent, nur Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern

 

In einem von fünf Unternehmen erzielen Fortbildungsabsolventen ein höheres Gehalt als Hochschulabsolventen, in mehr als der Hälfte der Unternehmen ist es mindestens gleich hoch.

 

Mehr als 60 Prozent der Unternehmen geben an, dass das Gehalt von Fortbildungsabsolventen kaufmännischer Fachrichtung in etwa so hoch ist wie das Gehalt von Bachelorabsolventen wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung – unabhängig davon, ob das Einstiegsgehalt nach Erhalt des jeweiligen Abschlusses (61 Prozent) oder das Gehalt fünf Jahre nach Erwerb des Abschlusses abgefragt wird (61 Prozent). Während das Einstiegsgehalt von Fortbildungsabsolventen in mehr als einem Viertel aller Unternehmen etwas niedriger oder deutlich niedriger ausfällt als das Einstiegsgehalt von Bachelorabsolventen (27 Prozent), nimmt diese negative Abweichung im Laufe der Zeit ab. Nach fünf Jahren liegt der entsprechende Anteil nur noch bei 18 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Unternehmen, in denen Fortbildungsabsolventen mehr verdienen als Bachelorabsolventen, in den ersten fünf Jahren von 12 Prozent auf 20 Prozent zu. In naturwissenschaftlich-technischen Fachrichtungen zeigt sich ein ganz ähnliches Bild.

 

Aus den Daten der befragten Fortbildungs- und Hochschulabsolventen geht hervor, dass ein knappes Drittel (28 Prozent) der Fortbildungsabsolventen höhere Stundenlöhne erzielt als der Durchschnitt der Akademiker. Somit zeigt sich, dass längst nicht alle Universitäts- oder Fachhochschulabgänger automatisch mehr verdienen als Meister, Techniker oder Fachwirte.

 

Innovationstreiber Fortbildung

Qualifikationsniveau und Innovationen

Abbildung : Anteil der Unternehmen in Prozent

 

Die Mischung macht‘s – Unternehmen, die sowohl Fortbildungs- als auch Hochschulabsolventen beschäftigen, sind innovativer als Unternehmen, die keine Fortbildungsabsolventen beschäftigen. Während 63 Prozent der Unternehmen, die beide Gruppen beschäftigen, in den letzten zwei Jahren neue oder deutlich verbesserte Produkte/Dienstleistungen oder Produktionsprozesse/Verfahren eingeführt haben, liegt der entsprechende Anteil von Unternehmen, die beispielsweise zwar Hochschulabsolventen, aber keine Fortbildungsabsolventen beschäftigen, mit 51 Prozent signifikant niedriger.

 

Fortbildungsabsolventen sind auch ohne Abitur beruflich erfolgreich

Schulischer Hintergrund von Fortbildungsabsolventen

Abbildung : Anteile in Prozent

 

Fortbildungsabsolventen machen Karriere – unabhängig vom erreichten Schulabschluss.

 

Es zeigt sich, dass nicht nur Abiturienten sehr gute Löhne erzielen können: Insgesamt verfügen rund 25 Prozent der Fortbildungsabsolventen über einen Hauptschulabschluss, 47 Prozent über einen Realschulabschluss und 27 Prozent über ein Abitur oder eine Fachhochschulreife. Die entsprechenden Anteile weisen in den Teilgruppen der Fortbildungsabsolventen, die zu dem Drittel mit dem besten Einkommen gehören, mit 27, 44 und 29 Prozent ähnliche Werte auf wie bei der Gruppe mit niedrigeren Stundenlöhnen (25, 47 und 26 Prozent). Dies macht deutlich, dass ein Fortbildungsabschluss allen Personen – unabhängig vom Schulabschluss – eine hervorragende Karriereperspektive bietet.

 

Quelle : Institut der deutschen Wirtschaft Köln

  • Dr. Regina Flake
  • Dirk Werner
  • Dr. Michael Zibrowius

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