„Man muss es wirklich wollen!“
Marcel Tiemann über seinen Weg zum CTO – und wie Weiterbildung ihn unterstützt hat.

Das Interview
KATJA: Heute freue ich mich ganz besonders, einen ehemaligen Teilnehmer bei manQ im Interview begrüßen zu dürfen: Marcel Thiemann. Marcel ist 39 Jahre alt, Fachinformatiker für Systemintegration und mittlerweile sogar CTO in seinem Unternehmen. Seinen Weg dorthin hat er konsequent weiterverfolgt – unter anderem durch die erfolgreiche Teilnahme an unserer Aufstiegsfortbildung zum Operativen IT-Professional, die im Juni 2023 begonnen hat und nun auch erfolgreich absolviert hat. Was ihn motiviert hat, sich neben Familie, Job und Verantwortung noch einmal weiterzubilden, welche Erfahrungen er gemacht hat und was er anderen auf diesem Weg mitgeben möchte – darüber sprechen wir heute. Herzlich willkommen, Marcel!
MARCEL: Hallo Katja, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich auf unser Gespräch.
KATJA: Marcel, Du hast ja schon eine spannende berufliche Reise hinter Dir. Magst Du uns mal kurz erzählen, wie Dein Weg bisher verlaufen ist?
MARCEL: Ja, sehr gerne. Gestartet bin ich mit einem Fachabitur zum Informationstechnischen Assistenten im Jahr 2002. Anschließend die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration, die bis 2008 ging. Dann verschiedenste berufliche Stationen – beim Dienstleister und auch in der Werks-IT. Parallel dazu habe ich mich eigentlich schon immer fortgebildet: Fortbildung Microsoft: MCSA, MCITP bis 2010. 2013 habe ich dann den ITIL-Foundation-Schein gemacht, verschiedene technische Zertifizierungen, unter anderem im Bereich Backup. Genau, und ab dem Jahr 2018 auch dann Projektleiter im Service beim Dienstleister für VW und da parallel auch meine Teamleiterausbildung begonnen. Dann zur Vite gewechselt und als IT-Leiter der Wiethe vor vier Jahren gestartet. Parallel dazu meinen Ausbilderschein im Jahr 2021 gemacht und dann jetzt vor zwei Jahren die Ausbildung zum IT Operations/ IT Professional gemacht. Und ja seit 2024 dann auch CTO bei der Wiethe.
KATJA: Du hast als Fachinformatiker für Systemintegration angefangen. Gerade die IT-Branche ist ja ständig im Wandel. Wie hast Du persönlich diese Dynamik erlebt – oder wie erlebst Du sie? Und wie hat sich Dein Berufsbild im Laufe der Jahre verändert?
MARCEL: Ja, letztendlich war der Wandel unglaublich, muss man ja einfach sagen, was ich die letzten 20 Jahre so miterlebt habe. Vorher war es sehr Hardware-lastig, sage ich mal und natürlich hatte die Software auch einen gewissen Anteil. Aber gerade im Geschäftsbereich kleiner und mittelständischer Unternehmen hat eine unglaubliche Professionalisierung stattgefunden, auch durch DSGVO, IT-Security, jetzt NIS-2, KI-Themen und viel mehr ist dieser IT-Job so unglaublich breitbandig geworden, dass man sich so viel spezialisieren kann und so viel Know-how haben muss. Das ist schon atemberaubend gewesen und hat auch sehr viel Spaß gemacht, da mitzuwachsen.
KATJA: Du hattest ja schon viel Erfahrung und warst sogar Projektmanager. Warum hast Du Dich trotzdem für eine Weiterbildung entschieden?
MARCEL: Ganz klar – ein wichtiger Punkt ist mein eigener Anspruch auf Exzellenz. Ich habe mir dieses Projektmanagement von Kollegen abgeschaut, wurde da eingearbeitet, habe es aber nie explizit gelernt. Mein Eindruck war, und das hat sich im Nachgang auch bestätigt: Das, wie ich es gemacht habe, war gut und richtig – ich habe aber nur einen kleinen Ausschnitt, einen kleinen Teil des Kuchens quasi erlernt. Mein Anspruch war, ich möchte einmal wissen, wie ist das große Ganze: Was gehört alles dazu? Was gibt es noch alles zu beachten, was ich vielleicht noch gar nicht weiß?
KATJA: Du hattest uns erzählt, dass der Wunsch schon länger bestand Dich weiterzubilden. Was waren denn die größten Hürden, die Dich davon abgehalten haben – und wie hast Du sie letztlich überwunden?
MARCEL: Das war auf jeden Fall eine spannende Herausforderung. Grundsätzlich, an Stelle eins der ultimativ hohe Workload – egal, in welcher Firma ich tätig war, es gab immer Themen, wo man gesagt hat: „Boah, eigentlich habe ich gar keinen Kopf dafür.“ Die zweite Herausforderung: meine Familie – ich habe ja mittlerweile vier Kinder, das will auch alles bewältigt werden. Genau, was hat mich dazu getrieben, war auch, dadurch, dass ich quasi manQ entdeckt habe. Vorher hatte ich mir eigentlich einen Anbieter ausgesucht, der zweimal im Monat noch eine Präsenz-Veranstaltung angeboten hätte. Das wäre aber noch schwieriger geworden. Auch die Kosten, die ja für so einen Kurs nicht gerade klein sind, war natürlich auch erstmal ein Hemmnis. Wobei ich da mittlerweile auf BAföG gestoßen bin und manQ da auch sehr schön unterstützt hat, dass man das auch gut über den über die Runden bekommt.
KATJA: Ja, und warum hast Du Dich schließlich für manQ entschieden? Was hat den Ausschlag gegeben?
MARCEL: Ja, letztendlich war der Anbieterwechsel zufällig. Mein alter Anbieter, der lokal ansässig ist bei mir, hat die die Fortbildung nicht mehr angeboten und da musste ich mich noch mal umschauen und das Konzept von manQ hat mich einfach überzeugt und mir aber auch letztendlich, ich habe es ja eben schon angedeutet, noch mal eine unterstützende Einschätzung gegeben, ob es wirklich für mich leistbar ist, machbar ist und dass manQ mich dabei auch bestmöglich unterstützt.
KATJA: Ursprünglich - Du hattest du es ja schon erwähnt - wolltest Du eine Präsenzweiterbildung machen. Wie hat sich Deine Sicht auf das Online-Format während des Kurses bei manQ verändert?
MARCEL: Letztendlich habe ich sehr von dem Flexibilitätsgewinnn profitieren können. Da hat natürlich aber auch die Corona-Erfahrung reingespielt, sage ich mal. Auch auf der Arbeit mussten wir lernen, quasi aus dem Homeoffice zu arbeiten. Und ja auch da noch mal das Konzept von manQ war wirklich so strukturiert aufgebaut, dass es mich einfach überzeugt hat, dass ich der Meinung, oder auch schon letztendlich jetzt auch bestätigt bin, dass das leistbar für mich ist.
KATJA: „Leistbar“ ist ein gutes Stichwort. Ich denke, gerade mit vier Kindern, Job und Verantwortung ist eine Weiterbildung neben dem Beruf nicht leicht - Du hast das auch schon angedeutet - was war für Dich die größte Herausforderung dabei?
MARCEL: Da gab es einige. Letztendlich der größte Punkt: Man muss konsequent sein mit sich selbst. Man muss Lücken finden zum Lernen, weil, es passiert immer irgendwo irgendwas, was man nicht planen kann. Man muss eine gewisse Bereitschaft haben. Ich habe jetzt zwei Jahre gebraucht bis zur finalen Abschlussprüfung. Auf Zeit, Freizeit größtenteils zu verzichten, auch immer im Urlaub Lernunterlagen dabei zu haben und eigentlich am schlimmsten, für die Kinder auch nicht, nicht mal in der Urlaubszeit voll da sein zu können.
KATJA: Das kann ich mir gut vorstellen, und Du hast mir mal im Vorgespräch verraten, einen entscheidenden Satz: „Man muss es wirklich wollen!“ Was hat Dir geholfen, dranzubleiben?
MARCEL: An erster Stelle muss ich da ganz klar meine Frau nennen. Ohne sie und ihre Unterstützung wäre das sicherlich nicht möglich gewesen. Wir haben einfach einen gemeinsamen Anspruch und sie ist selber gerade im Masterstudium und hat aber auch gesagt oder hat auch verstanden, dass ich mich auch gerne noch mal weiterentwickeln möchte, und dann haben wir halt uns, quasi zusammengerauft und haben das jetzt durchgezogen.
Ja ansonsten, was mir sehr gut geholfen hat, ist, dass ich das Wissen, was ich bei manQ erworben habe, direkt in meinem Beruf umsetzen konnte. Das war ein ganz großer Vorteil für mich und sicherlich aber auch, dass mein Arbeitgeber mir einen gewissen Freiraum eingeräumt hat im Rahmen der Möglichkeiten. Wir sind auch sehr agil in unserem Unternehmen und haben häufig kurzfristig recht viele Herausforderungen zu bewältigen. Aber da, wo Freiräume waren, wurden mir diese auch eingeräumt, sodass ich dann auch Zeit für den Kurs gefunden habe.
KATJA: Ja, wir bewegen uns ja im Feld der Erwachsenen-Qualifizierung - welche Rolle spielt für Dich Eigenverantwortung im Lernprozess?
MARCEL: Ja, letztendlich muss man sagen, gerade in einem Onlineformat ist es halt sehr wichtig, dranzubleiben, man muss sich da wirklich zwingen. Auch weil man es nebenbei macht, ist es natürlich auch schwierig, Lerngruppen zu finden, zumal bei manQ sicherlich noch die Schwierigkeit hinzukam, also wenn man jetzt eine private Lerngruppe, die sich dann auch mal in Präsenz trifft, finden möchte. Dadurch, dass manQ einfach deutschlandweit aktiv ist, war das auch noch mal eine zusätzliche Herausforderung. Und was wiederum sehr gut ist und was mir auch sehr geholfen hat, war die Modulüberprüfung und das Lernstand-Feedback, da konnte man sich eigentlich immer noch mal ganz gut abprüfen lassen, wobei das auch manchmal eine Herausforderung war, weil es ja wiederum BAföG-relevant ist, aber das war noch mal ein sehr gutes Feedback, um dann auch noch mal gewisse Dinge nachzuarbeiten und genau sich einschätzen zu können, wo stehe ich gerade, was muss ich vielleicht noch mal wiederholen.
KATJA: Du bist inzwischen CTO geworden – herzlichen Glückwunsch dazu! Inwiefern hat die Weiterbildung bei manQ aus Deiner Sicht ein wenig dazu beigetragen?
MARCEL: Vielen Dank erstmal. Grundsätzlich, also ich bin ja während der Fortbildung schon zum CTO aufgestiegen, es wurde auch nie explizit vorausgesetzt, ich hatte aber schon den Eindruck, dass es sehr gern gesehen wurde und auch der Beförderung quasi zuträglich war. Und mein eigener Anspruch für diese Rolle, den CTO auszufüllen, war es eigentlich oder ist es schon, diese Professionalisierung auch zu erwerben, um das quasi auch besetzen zu können.
KATJA: Ja, und ein wenig hast Du es ja schon durchklingen lassen, aber kann man auch sagen, dass durch diese Fortbildung Dein berufliches Selbstverständnis sich auch verändert hat?
MARCEL: Auf jeden Fall das. Ich kann jetzt von mir sagen: „Ich weiß, was ich weiß, und ich weiß, was ich tue.“ - noch besser als vorher. Gerade auch mit Sicht des Managements, die Sicht des Managements nachzuvollziehen, die eigene Arbeit noch besser einschätzen zu können und das erworbene Wissen sicher anwenden zu können, das hilft einem unheimlich im Standing noch mal für sich selber. Denn man ist häufig, wenn man aufsteigt, erstmal unsicher, ist das wirklich das Richtige, weiß ich, habe ich genügend Wissen für das, was ich da gerade tun soll und da hat mich die Fortbildung definitiv gestärkt.
KATJA: Ja, ich habe da so einen Punkt auch rausgehört, immer so ein bisschen in Richtung Feedback und Einschätzung. Du hast uns wiederum auch aktiv Feedback gegeben zu unserer Online-Fortbildung. Warum ist Dir gerade dieses Feedback, diese Resonanz so wichtig?
MARCEL: Feedback ist generell sehr wertvoll, egal wo, im Beruf, in der Beziehung, während der Ausbildung, in jeder Lebensphase, wo etwas gut läuft oder auch nicht so gut läuft - und das ist leider nicht selbstverständlich und meine Erfahrung in meiner gesamten, eigentlich sogar in meinem gesamten Leben, muss man sagen, nicht nur in der Karriere, ist Feedback so wichtig, sich weiterzuentwickeln, und deswegen ist es mir auch wichtig, Feedback zu geben.
KATJA: Ja, das stimmt auf jeden Fall. Und was würdest Du anderen raten, die mit dem Gedanken spielen, eine Weiterbildung zu machen?
MARCEL: Man muss sich auf jeden Fall bewusst sein: Es ist eine Challenge und bin ich bereit, Opfer zu bringen, diese Challenge zu bestehen? Es ist aber auch eine riesige Chance und in meinem Fall jetzt sogar ein Karriere-Booster. Und für mich schließlich muss man sagen, war es die richtige Entscheidung.
KATJA: Ja, das ist, glaube ich, ein gutes Schlusswort. Marcel, vielen lieben Dank für diesen ehrlichen und inspirierenden Einblick in Deinen Weg. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Energie und Zielstrebigkeit Du Dich weiterentwickelt hast und auch Dich noch weiterentwickeln wirst, beruflich wie auch persönlich, man lernt ja in der Tat nie aus. Ich glaube, viele unserer Zuhörer und Hörerinnen konnten heute richtig was mitnehmen, vor allem Deine Tipps und Deine Haltung zum Lernen und zur Weiterbildung. Alles Gute für Deine weiteren Schritte und danke, dass Du Deine Erfahrungen mit uns geteilt hast.
MARCEL: Sehr gerne. Ich danke auch und ich würde mich freuen, wenn ich mit meinen Inspirationen ein bisschen bei der Entscheidung für oder gegen eine Weiterbildung unterstützen konnte.
KATJA: Auf jeden Fall! Und wenn Du – wie Marcel – den nächsten Schritt auf Deiner Karriereleiter gehen möchtest, informiere Dich auf unserer Homepage über die Aufstiegsfortbildungen bei manQ. Dort findest Du alle wichtigen Infos im Überblick. Oder hast Du noch Fragen oder möchtest einfach mal hören, wie so eine Weiterbildung konkret abläuft?
Dann besuche gerne einen unserer monatlich stattfindenden Online-Infoabende. Wir freuen uns auf Dich!