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23.07.2021

Operative IT-Professionals – vier verschiedene Fachrichtungen

In welchen Feinheiten unterscheiden sich die einzelnen Operative IT-Professional Profile?

Unsere Aufstiegs-Fortbildungen im Bereich Operative IT-Professionals sind untergliedert in vier Fachrichtungen – Lars erklärt in dem heutigen Podcast die Unterschiede der einzelnen Profile, der Lerninhalte, welche Beweggründe für die Auswahl des Profils eine Rolle spielen und welche Aspekte bei der Prüfung und der Projektarbeit zu beachten sind. 

Der Podcast zum Mitlesen (Transkript)

Carolin: Das Interesse an einer Weiterbildung im Bereich der Operativen IT-Professionals ist groß. Dabei erreichen uns häufig die gleichen oder ähnlichen Fragen per Telefon, per E-Mail oder Ihr stellt sie direkt im Infoabend. Darum möchten wir die Chance nutzen und die Fragen für Euch im Podcast dauerhaft festhalten. Dafür ist Lars heute bei mir. Hallo Lars.

 

Lars: Hallo Carolin, grüß Dich.

 

Carolin: Lars, die wohl interessanteste und am häufigsten gestellte Frage ist, in welchen Feinheiten unterscheiden sich die einzelnen Profile, die wir anbieten.

 

Lars: Das ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Man kann diese Unterschiede nicht so einfach wie schwarz und weiß voneinander abgrenzen, weil es da sehr viele Überschneidungen und sehr viele Ähnlichkeiten gibt.

Grundsätzlich gibt es insgesamt vier verschiedene Profile der IT-Professionals, der Operativen IT-Professionals. Beispielsweise den IT-Business Consultant, also den IT-Berater oder den IT-Business Manager, den IT- Projektleiter. Jedes Profil hat dabei auch eine englische und eine deutsche Bezeichnung. Wenn Du jetzt nach den Unterschieden fragst, dann ist es letzten Endes so zu sehen, auch vor allem in Bezug auf die Lerninhalte, die im Kurs vermittelt werden, dass es dort einen sehr hohen, fast hundertprozentigen Überschneidungsgrad der Lerninhalte gibt, die die Profile beherrschen müssen für die Prüfung.

Das heißt also, egal welches Profil ich wähle, die Lerninhalte sind eigentlich nachher die gleichen. Die Differenzierung findet eher darin statt, welchen Schwerpunkt, welche Gewichtung haben bestimmte Themen in der Prüfung. Wenn ich das jetzt mal auf den Handwerker übertragen würde, bedeutet es, dass unterschiedliche Handwerker, unterschiedliche Gewerke zwar die gleichen Werkzeuge gebrauchen und einsetzen können beziehungsweise müssen, aber diese für unterschiedliche Arbeiten nutzen.

Und so ist es hier auch. Bleiben wir mal beispielsweise zur Abgrenzung bei dem IT-Berater und bei dem IT-Projektleiter, dann muss auch der IT-Projektleiter sich mit IT- Serviceprozessen beispielsweise auskennen. Aber auch der IT-Berater muss für die Prüfung die Methoden des Projektmanagements beherrschen. Nur, dass die Gewichtung der Themen, wie sie in der Prüfung letzten Endes drankommen, einfach eine andere ist. Dies bedeutet also, dass die Wahl des Profils eigentlich danach erfolgen kann, wo ich persönlich meine Schwerpunkte sehe. Wenn ich jetzt beispielsweise schon als Consultant tätig bin, dann wähle ich vielleicht auch den IT-Business Consultant als Profil. Wenn ich vielleicht als IT-Projektleiter intern im Unternehmen tätig bin, dann würde ich vielleicht eher den IT-Business Manager als Profil wählen.

Aber grundsätzlich sind die Lerninhalte über die IT-Fachthemen gleich an der Stelle. Wie gesagt, lediglich die Ausprägung, wie, in welchem Umfang werden sie benötigt, das unterscheidet sich in Nuancen. Es gibt aber auch Lerninhalte in Bezug auf die Prüfung, das sind dann Themen wie Personalmanagement und Mitarbeiterführung, die sogar zu hundert Prozent identisch sind, weil auch genau die identische Prüfung über alle vier Profile hinweg geschrieben wird. Das heißt also, es gibt keine großen Unterschiede, sondern eigentlich eher Details. Das führt aber nicht dazu, dass bestimmte Inhalte bei dem einen oder anderen Profil weggelassen werden.

 

Carolin: Das ist an sich gar nicht schlecht, dass sie sich sehr ähnlich sind. Das macht es aber auch nicht einfach, für meinen beruflichen Alltag die richtige Weiterbildung dann in dem Bereich zu finden. Wie mache ich das am besten? Woher weiß ich, welches Profil wirklich in Gänze am besten zu mir passt.

 

Lars: Das würde ich vielleicht unter einem bestimmten Aspekt betrachten. Und zwar, wenn wir jetzt mal davon ausgehen, egal welches Profil ich wähle, ich lerne grundsätzlich erst mal die gleichen Methoden und Werkzeuge kennen, die ich brauche, um im IT-Bereich in eine Führungs- oder Managementposition reinzuwachsen. Das, was ich dafür lerne, ist also identisch.

Die Wahl des Profils würde ich vielleicht eher unter dem Aspekt betrachten, in welche Richtung soll die Entwicklung gehen, denn so ein Abschluss, so ein Zeugnis ist ja immer auch eine gewisse Eintrittskarte. Mit so einer Aufstiegsfortbildung, mit so einer Qualifikation habe ich nachher quasi eine Eintrittskarte in der Hand, die zeigt, dass ich für diese ausgeschriebene Stelle auch die notwendige Qualifikation besitze. Das heißt, wenn ich eher in den Beratungsbereich gehen will, dann wähle IT-Business Consultant, wenn ich in die Projektleitung gehen will, wähle ich den IT-Business Manager, weil sich das auch im Wording letzten Endes widerspiegelt. Und von daher sollte ich mir überlegen, wo soll mein beruflicher Weg hingehen, welcher Titel entspricht am ehesten der Karriere, die ich letzten Endes anstrebe. Für einen potenziellen Arbeitgeber, bei dem ich diese Qualifikation nachweisen will, wird sofort schon aus dem Titel ersichtlich, dass ich über entsprechende Qualifikationen verfüge.  

 

Carolin: Okay. Die Weiterbildung geht ja 18 Monate. Das heißt, man denkt ja etwas in die Zukunft. Muss ich mich dann gleich zu Beginn der Anmeldung für ein Profil entscheiden oder kann ich das noch im Laufe der Weiterbildung wechseln?

 

Lars: Das kommt drauf an. Es muss an zwei Stellen eine Auswahl für das Profil getroffen werden. Was die Lerninhalte angeht haben wir eine hundertprozentige Deckungsgleichheit zwischen den verschiedenen Profilen. Das bedeutet letzten Endes für den Kurs, für den Unterricht, den ich belege, hat es keine Auswirkungen. Das würde also im Umkehrschluss bedeuten, ich muss mich theoretisch noch nicht am Anfang schon entscheiden.

Aber an zwei offiziellen Stellen muss ich angeben, welches Profil ich wähle. Die erste offizielle Stelle ist der Aufstiegs-BAföG-Antrag, falls ich Gelder für die Fortbildung nutzen möchte. Dann muss ich in dem Förderantrag schon angeben, für welches der Profile möchte ich perspektivisch die Prüfung ablegen. Der Förderantrag wird bereits zu Beginn der Fortbildung gestellt, damit ich die Fördergelder auch zu Beginn der Fortbildung schon ausgezahlt bekomme. Das würde also dafür sprechen, dass ich die Entscheidung zu Beginn der Fortbildung treffen muss. Theoretisch besteht aber die Möglichkeit, auch noch mal einen Wechsel später zu vollziehen und dann müsste der Antrag bei der Förderstelle noch mal geändert werden. Das ist immer mit einem großen Aufwand verbunden, aber es ist nicht unmöglich. Deshalb könnte ich mich theoretisch auch noch mal umentscheiden. Der endgültige Zeitpunkt, wo die Entscheidung feststehen muss, ist der Zeitpunkt, bei dem ich mich dann bei der IHK für die Prüfung anmelde, denn bei der Prüfungsanmeldung muss ich mich endgültig für ein ganz konkretes Profil entscheiden.

 

Carolin: Lars, da hast Du ein wichtiges Thema angesprochen, nämlich die IHK. Was ist denn, wenn meine IHK vor Ort die Prüfung der Operativen IT-Professionals für das Profil, für welches ich mich entschieden habe, nicht anbietet oder nur ein anderes Profil prüft.

 

Lars: Ja, das kann natürlich immer mal vorkommen, denn die Prüfung der Operativen IT- Professionals ist eine sehr spezielle Prüfung. Aus dem Grund wird sie auch nicht von jeder IHK in Deutschland angeboten. Grundsätzlich ist es so, dass ich in der Regel die Prüfung bei einer IHK ablege, die bei mir vor Ort ist. Also in deren Kammerbezirk ich meinen Arbeitsort oder Wohnort habe. Wenn meine regionale, lokale IHK diese Prüfung nicht anbietet, dann bekomme ich in der Regel von dieser zuständigen IHK eine sogenannte Freistellung und kann mir eine andere IHK aussuchen, bei der ich die Prüfung ablegen kann.

Das gilt in dem Fall, wenn die Prüfung der Operativen Professionals überhaupt nicht angeboten wird, gilt aber natürlich auch, wenn vielleicht nur das Profil nicht angeboten wird, was ich für die Prüfung anstrebe. In beiden Fällen ist letzten Endes diese konkrete Prüfung nicht im Angebot, dann erhalte ich eine Freistellung und kann zu einer anderen IHK meiner Wahl gehen.

Bei manQ ist es grundsätzlich so, dass wir schon viele Jahre sehr erfolgreich mit der IHK in Bielefeld, also der IHK Ostwestfalen zusammenarbeiten. Die IHK Ostwestfalen ist die IHK in Deutschland, die das größte Prüfungswesen für die Operativen IT-Professionals hat. Dort werden alle Profile angeboten, zu allen Terminen, die möglich sind. Das ist zweimal im Jahr. Und wenn jemand jetzt wirklich sagt, meine lokale IHK bietet es nicht an und ich habe auch keine IHK direkt in der Nähe, dann besteht immer die Möglichkeit, dass über uns dann die Prüfung in Bielefeld abgenommen wird. Das heißt, die Prüfungsdurchführung ist definitiv sichergestellt.

 

Carolin: Du hast es eben angesprochen, zweimal im Jahr findet die Prüfung statt. In welchem Zeitraum finden die von der IHK genannten Prüfungsteile statt und welche Prüfungsteile gibt es?

 

Lars: Die Termine unterscheiden sich nach den verschiedenen Prüfungsteilen. Insgesamt besteht die Prüfung der Operativen IT-Professionals aus drei Prüfungsteilen. Wir haben die IT-spezifischen Fachaufgaben, das ist eine schriftliche IT-Prüfung, dann haben wir eine schriftliche Prüfung zu Personal- und Führungsthemen, kombiniert mit einer mündlichen Prüfung und wir haben als dritten Prüfungsteil die IT-Projektarbeit. Offiziell nennt sich das betriebliche IT-Prozesse.

Dort muss eine Projektarbeit über einen längeren Zeitraum erstellt werden und anschließend eine mündliche Prüfung abgelegt werden. Die ersten beiden Prüfungsteile, die IT-spezifischen Fachthemen und die schriftliche Personalprüfung sind grundsätzlich fest terminiert. Das heißt, es gibt für lange Zeit im Voraus festgelegt dort schon bundesweit einheitliche Termine, die jeweils im Frühjahr und Herbst eines Jahres stattfinden. Ich kann also entweder im Frühjahr, das ist in der Regel im Zeitraum April zu einer schriftlichen Prüfung gehen oder ich kann im Herbst zu einer schriftlichen Prüfung gehen. Das ist in der Regel so der Zeitraum Oktober. Es kann auch mal in den Mai und in den November reinrutschen, aber in der Regel ist es April und Oktober, also Frühjahr und Herbst. Diese Termine stehen im Voraus fest.

Auf diese Termine abgestimmt haben wir auch unsere Kursdauer, sodass ich den Kurs entsprechend so abgeschlossen haben kann, dass ich während der Kursdauer erst mal den ersten Prüfungsteil, die IT-spezifischen Fachthemen während der Kursdauer ablege und ein halbes Jahr später dann zu der schriftlichen Personalprüfung gehen kann. Wie gesagt, diese Termine stehen im Voraus fest. Unterschiede gibt es bei der IT-Projektarbeit, die ich schreibe. Das ist also der Prüfungsteil betriebliche IT-Prozesse. Der ist von IHK zu IHK spezifisch. Dadurch, dass das individuelle Prüfungsleistungen sind, also keine schriftlichen Prüfungen, wo alle Teilnehmer gleichzeitig zum Schreiben dieser Prüfung hinkommen, sondern dass jeder seine Projektarbeit quasi als Hausarbeit anfertigt und dann einreichen muss, werden diese Termine von den jeweiligen IHK´s individuell vergeben. Da muss also entsprechend mit der IHK geklärt werden, zu welchem Zeitpunkt bietet meine IHK dann jeweils das sogenannte Zielvereinbarungsgespräch an, wo das Thema für die Projektarbeit gemeinsam mit dem Prüfungsausschuss festgelegt wird und welches ist der Termin für die Abgabe der Projektarbeit letzten Endes. Es gibt hier also individuelle Termine der lokalen IHK´s.

 

Carolin: Jetzt ist ja eine Projektarbeit nichts Alltägliches, was ich jeden Tag mache. Welche Unterstützung erhalte ich denn bei der Erstellung meiner Projektarbeit von manQ?

 

Lars: Bei der Projektarbeit geht es ja darum, dass man das Know-how, was man im Lehrgang aufbaut, auch auf die Praxis überträgt. Das heißt also, im Rahmen eines solchen Projektes soll ich das erworbene Wissen auch wirklich in der Praxis anwenden. Vielleicht in der Rolle eines Projektleiters. Das Ganze soll ich dann über diese Dokumentation nachweisen. Der erste Schritt ist daher natürlich, dass ein guter Unterricht gemacht wird, dass ich genau die Methoden und Werkzeuge im Unterricht kennenlerne, die ich auch nachher für die Praxis brauche. Das sind dann auch wieder, um vielleicht noch mal auf den Anfang zurückzukommen, diese Nuancen in Bezug auf die unterschiedlichen Profile, die ich habe.

Also je nachdem welches Profil ich gewählt habe, habe ich vielleicht auch einen anderen Schwerpunkt bei der Projektarbeit, den ich für mich persönlich setze. Grundsätzlich ist es halt ein individuelles praxisrelevantes Projekt. Der erste Step der Unterstützung ist natürlich der gute Unterricht, um das Know-how aufzubauen und dann geht es ja konkret darum, wie mache ich daraus jetzt eine gute Projektarbeit. Das sieht dann so aus, dass wir natürlich auch hier entsprechenden Unterricht, entsprechende Webinare anbieten, wo es dann nicht darum geht, die Methoden als solches zu vermitteln, sondern wo genau darüber gesprochen wird, wie sollte ich eine Projektarbeit aufbauen. Welche Themen müssen zwingend da drin sein. Worauf muss eingegangen werden. Und das bieten wir auf der einen Seite über Standard-Webinare an, die wir natürlich in dem Kursverlauf eingeplant haben zu verschiedenen Zeitpunkten. Also einmal zu dem Zeitpunkt, wo ich dann vielleicht erst mal in der Themenfindung bin, was könnte ich nehmen. Dann, wenn ich vielleicht schon ein bisschen etwas geschrieben habe, bin ich auf dem richtigen Weg und dann vielleicht noch mal kurz vor Abgabe. Das ist das eine.

Darüber hinaus bieten wir auch eine individuelle Beratung an. Dafür gibt es bei uns entsprechende Kurs-Manager, die auch bei persönlichen individuellen Fragen kontaktiert werden können und wo es dann entsprechende Unterstützung, Tipps und Hinweise gibt. Das einzige, was wir natürlich nicht abnehmen können: geschrieben werden muss sie selber.

 

Carolin: Das hört sich auf jeden Fall nach einer sehr guten Unterstützung an. Das Thema Projektarbeit beinhaltet das Wort Projekt. Jetzt stellt sich für mich noch die Frage, muss es denn ein reales Projekt sein oder kann es auch ein virtuelles Projekt sein?

 

Lars: Auch dieses Thema unterscheidet sich ein wenig von IHK zu IHK. Es könnte also auch gegebenenfalls einen gewissen Einfluss darauf haben, bei welcher IHK ich meine Prüfung ablege beziehungsweise meine Prüfung ablegen kann.

Der Idealfall ist natürlich, dass es ein reales Projekt ist. Das heißt, das es ein Projekt, was wirklich so in der Praxis stattfindet und wo ich auch im Projekt wirklich die Rolle innehabe, aus der ich meine Projektarbeit schreibe. Beispielsweise beschreibe ich in meine Arbeit als Projektleiter, wie ich vorgegangen bin, wie ich dieses Projekt gesteuert und umgesetzt habe. Das ist der Idealfall.

Jetzt kann es natürlich sein, dass genau zu dem Zeitpunkt, wo die Projektarbeit geschrieben werden muss, bei mir kein passendes Projekt ansteht. Oder ich habe vielleicht in einem sehr interessanten Projekt mitgewirkt, habe aber nicht die Rolle des alleinigen Projektleiters gehabt, sondern eine andere Funktion. Dann sind natürlich auch immer Abwandlungen möglich. Aber es kommt auf die jeweilige IHK an. Es gibt also bestimmte IHK´s, die verlangen wirklich, dass es ein echtes reales Projekt ist, was genau so durchgeführt worden ist. Das würde es aber für den einen oder anderen erschweren, die Prüfung abzulegen, wenn das Projekt gerade nicht passt oder keins ansteht. Trotzdem muss das Ablegen der Prüfung natürlich möglich sein. Deshalb gibt es auch IHK´s, die das anders handhaben.

Beispielsweise die IHK Bielefeld, wo sehr viele Teilnehmer, deutschlandweit, ihre Prüfung zum operativen IT-Professional ablegen. Diese IHK akzeptiert beispielsweise auch virtuelle Projekte. Virtuelle Projekte muss man sich ähnlich wie eine Fallstudie vorstellen. Also man skizziert ein Szenario und beschreibt dann im Rahmen einer Arbeit, wie wäre ich vorgegangen, wenn dieses Szenario Wirklichkeit gewesen wäre. Das nennen wir dann in dem Fall ein virtuelles Projekt. Das ist möglich, damit ich auch grundsätzlich die Chance habe, die Prüfung abzulegen. Wenn das wirklich so sein sollte, empfehlen wir aber, sich nicht zu hundert Prozent alles auszudenken und ein virtuelles Projekt zu nehmen, auch wenn das theoretisch möglich wäre. Es ist dann sinnvoll, wenn ich zumindest auf irgendwas aufbaue, vielleicht ein Projekt, wo ich beteiligt war. Auch wenn es schon länger zurückliegt, wo ich aber weiß, wie das abgelaufen ist. Denn es geht in so einem Projekt auch darum zu beschreiben, welche Probleme, welche Schwierigkeiten sind aufgetaucht. Wie wurde mit diesen Schwierigkeiten umgegangen, wie habe ich Entscheidungen getroffen, wie habe ich als Projektleiter vielleicht Konflikte gelöst oder ähnliches. Und dann ist es immer hilfreich, wenn man ein entsprechendes Projekt vor Augen hat. Also im Idealfall ist es ein reales Projekt, wo ich genau das beschreibe, wie es auch gewesen ist.

Die zweitbeste Variante ist, zumindest ein reales Projekt als Basis zu haben, wo ich vielleicht meine Rolle anders skizzieren muss oder was länger in der Vergangenheit zurückliegt. Und die dritte Variante ist ein komplett virtuelles Projekt, was einfach eine größere Herausforderung dann beim Schreiben der Projektarbeit ist. Das wird allerdings nicht von jeder IHK akzeptiert und muss vorher geklärt werden. Dementsprechend ist davon auch ein bisschen die Wahl der prüfenden IHK abhängig.

 

Carolin: Aber das sind ja auf jeden Fall viele Möglichkeiten, die Projektarbeit zu erstellen. Da sollte auf jeden Fall etwas von greifen.

 

Lars: Genau, also was wichtig ist, was jeder mitnehmen kann, ist, man kann sich für die Fortbildung, wenn man sagt, ich möchte diese Qualifikationen gerne erlangen, auf jeden Fall entscheiden. Es wird möglich sein, die Prüfung auch abzulegen. Voraussetzung ist natürlich, dass ich die entsprechenden Zulassungsvoraussetzungen erfülle. Das kann ich machen, auch wenn ich vielleicht jetzt noch nicht weiß, welches Projekt könnte ich dann nehmen, wenn es soweit ist. Das soll keinen davon abhalten, quasi diese Qualifikation zu erlangen. Das ist auch grundsätzlich so gewollt.

 

Carolin: Jetzt habe ich ja schon vieles über die Projektarbeit und die Profile an sich gehört. Welche Unterstützung erhalte ich dann noch bei der Vorbereitung auf mein Fachgespräch?

 

Lars: Das Fachgespräch ist ja Bestandteil des Prüfungsteils Projektarbeit. Das heißt, die Projektarbeit muss man sich so vorstellen, dass ich über einen längeren Zeitraum eine Projektdokumentation anfertige. Oft ist das ein halbes Jahr. Das Ganze startet mit einem Zielvereinbarungsgespräch, das Thema wird mit dem Prüfungsausschuss festgelegt und dann habe ich ein halbes Jahr Zeit, diese Projektdokumentation anzufertigen. Dann wird die Projektdokumentation beim Prüfungsausschuss eingereicht, der Prüfungsausschuss begutachtet diese Projektdokumentation und entscheidet, ob ich auf dieser Basis zugelassen werde. Ist die Projektarbeit, die Projektdokumentation ausreichend, um für das sogenannte Fachgespräch zugelassen zu werden.

Dieses Fachgespräch gehört direkt zu diesem Prüfungsteil mit dazu. Das heißt also, der eine Part ist die schriftliche Dokumentation und der zweite Part ist dann diese mündliche Prüfung. Und diese mündliche Prüfung besteht aus zwei Teilen. Es ist kein reines Fachgespräch, sondern es beginnt mit einer Präsentation, bei der ich erst mal mein Projekt vorstelle. Es ist eine komprimierte Version der Projektarbeit in Form einer Businesspräsentation.

An diese Präsentation schließt sich dann das Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss an. Also eine klassische mündliche IHK-Prüfung, wie man die auch von anderen Profilen kennt: Eine Kombination aus Präsentation und Fachgespräch. Und auch das ist natürlich letzten Endes ein bisschen Übungssache. Wenn ich also eine sehr gute Projektdokumentation erstellt habe und da wirklich Arbeit investiert habe, dann bin ich thematisch wahrscheinlich sattelfest und eigentlich auch inhaltlich schon sehr gut auf diesen mündlichen Prüfungsteil vorbereitet.

Trotzdem macht es Sinn, einfach auch um ein bisschen die Nervosität zu nehmen, vor so einer mündlichen Prüfung alles noch einmal zu besprechen und zu üben. Auch da bieten wir entsprechende Webinare an, die dann vor diesen mündlichen Prüfungsteilen stattfinden. Die Teilnehmer haben dann noch mal die Möglichkeit Fragen zu stellen oder vielleicht auch mal eine Präsentation zu halten. Letzten Endes ist es wie bei allen Prüfungsteilen, für alles, was für die Prüfung relevant ist, bieten wir auch entsprechende Unterstützung an. Entweder in Form der Standard Webinare, die ohnehin eingeplant sind oder in Einzelfällen dann auch mit individueller Beratung, wenn es spezielle Fragen gibt.

 

Carolin: Vielen Dank Lars. Das hört sich alles sehr gut an. Ich habe viele wichtige Informationen bekommen und weiß, worauf ich achten muss.

 

Lars: Super, dann freut es mich, dass ich Dir da einigen Input geben durfte. Ganz herzlichen Dank Carolin.

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